Hast Du den Skibelag mit reichlich Bügelwachs eingelassen muß dieses auch wieder komplett vom Belag entfernt werden. Nur der minimale Rest der sich in der Nanostruktur festsetzt macht den Ski schneller. Alles was sich darüber hinaus auf dem Belag befindet, bremst erst einmal. Es wirkt dann wie ein Steigwachs bei Langlaufski.

Sofort nach dem Einbügeln werden die Seitenflanken der Ski von herabtropfendem Wachs gesäubert. Das geht am einfachsten wenn das Wachs noch warm ist. Hier nimmt man am Besten die schmale Seite einer Plexiglasklinge.

Die Stahlkanten müssen nicht extra gereinigt werden, auf Stahl hält sich das Wachs nicht, es ist nach wenigen Metern abgefahren.

Bei Langlaufski oder Sprungski werden die Laufrillen ebenfalls in warmen Zustand mit einem Rillenspachtel gesäubert.

Nachdem das Wachs auf Raumtemperatur abgekühlt ist, idealerweise lässt man den Ski über Nacht stehen, wird die komplette Lauffläche mit einer Plexklinge abgezogen und zwar von vorne nach hinten. Man muß es nicht übertreiben, denn danach wird der Belag noch mit Bürsten ausgebürstet.

Je länger das Wachs abkühlen kann desto besser verbindet es sich mit dem Skibelag. Das Problem für die Meisten ist, nicht jeder möchte an zwei Abenden arbeiten.

Wenn das Wachs und der Ski wieder Raumtemperatur haben ist es eigentlich schon ausreichend. Man kann aber gut darüber diskutieren was ausreichend gut und was perfekt ist. Deine persönliche Entscheidung.  

Eine Abziehklinge aus Polycarbonat (Plexiglas(r)) ist sehr hart und sollte immer scharf geschliffen sein damit man effektiv arbeiten kann.

Ein Universal-Wachsspachtel wird meistens aus einem weicheren Kunststoff gegossen damit man die Rundungen und Schrägen hinbekommt. Darum haben diese nicht so scharfe Kanten. Dafür kann man damit aber die Mittelrillen und Seitenwange abziehen.

Für Langlaufski gibt es auch spezielle Rillenstifte mit unterschiedliche Radien mit denen man jede Form von Rillen bearbeiten kann.

Bei den Plexiklingen gibt es verschiedene Stärken von 3mm bis 8mm. Je dicker die Klinge desto mehr Druck bekommst Du auf den Skibelag und desto schneller ist das Wachs abgezogen.

Bei einem schmalen Langlaufski reichen 3mm oder 4mm Stärke problemlos aus. Bei Alpinski ist 4mm das Minimum, 5mm ist hier eigentlich Standard. Extra dicke 6mm oder 8mm Plexiklingen sind für Perfektionisten.

Abziehklingen gibt es auch in breiter Ausführung mit 200-280mm Breite für Freerideski und Snowboards bzw. in extrabreit über 300mm für Snowboards.

Manche Plexiklingen haben an einer Ecke eine Aussparung mit der man die Skikante von Wachs befreien kann. Einige arbeiten gerne damit, allerdings geht es etwas schneller wenn man einfach mit der schmalen Seite der Plexiklinge seitlich vorbeifährt und in einem Zug nicht nur die Stahlkante sondern auch die Seitenwange säubert. Die Stahlkante muß man nicht zwingend säubern, da das Wachs nicht auf Metall haftet.

Bei anderen Plexiklingen ist eine Schmalseite abgeschrägt, das ist ideal für Langläufer mit Wachsski. Damit lässt sich das Steigwachs leichter abkratzen.

Abgerundete Kanten kann man zum Auskratzen von Mittelrillen von Langlaufski oder Sprungski hernehmen. Diese Rundungen kann man mit einem Schleifpapier aber auch selber herstellen passend zum Radius der Mittelrillen der eigenen Langlaufski.

Plexiglas(r) ist eigentlich ein geschützter Markenname, die korrekte Materialbezeichnung ist Polyacryl. Hier gibt es sicher Qualitätsunterschiede, was sich aber schlecht nachweisen lässt.

SKS verwendet Original Plexiglas(r) bei seinen Wachsabziehklingen. Ich verwende für meine RMS-Plexiklingen "ProTerra" ein Recylingmaterial vom Hersteller Plexiglas(r) welches aus 90% recyceltem Plexiglas(r) besteht. Nur die obere und untere Schicht sind aus Neumaterial um die Kratzfestigkeit zu gewährleisten. Der Hersteller verspricht daß das Material die selben Eigenschaften wie neues Material hat.