Genau so wichtig wie das richtige Skiwachs ist das sorgfältige Ausbürsten der Belagsstruktur denn nur so bildet sich unter dem Ski das optimale Luft-Wasser-Gemisch mit möglichst wenig Reibung.

Es ist ganz einfach, je mehr Mühe Du Dir beim Ausbürsten gibst desto schneller bist Du später.

Hier sind alle Bürstentypen aufgeführt so daß Du diejenige auswählen kannst welche zu Deinen Ansprüchen am Besten passen.

Nylon-/Fiberbürsten (RMS Level 2)

Wenn Du keinen großen Aufwand betreiben möchtest und es Dir egal ist wenn etwas Wachs in der Struktur zurückbleibt dann ist eine Bürste mit Nylon- oder Fiberborsten vollkommen ausreichend und immer noch besser als ein Belag auf den im Sportgeschäft das Wachs nur aufpoliert wurde.

Bronzebürsten (RMS Level 3)

Die wichtigste Bürste zum Wachs ausbürsten ist die Bronzebürste. Mit den feinen und doch steifen Borsten wird das Wachs effektiv aus der Struktur herausgebürstet. Wird eingesetzt als erste Bürste zum Wachs ausbürsten, danach mit einer feinen Nylonbürste oder Rosshaar nachpolieren

Auch als Reinigungsbürste verwendbar.  

Nylon Polierbürsten (RMS Level 4)

Feine Nylonbürsten werden nach der Bronzebürste verwendet um der Belagsstuktur eine feine und glatte Oberfläche für bessere Gleiteigenschaften zu geben. 

Nylon Polierbürsten werden auch zum Einpolieren von Liquidwachsen und einigen Universal-Kaltwachsen verwendet.

Roßhaarbürsten (RMS Level 4)

Die Roßhaarbürste ist sehr fein und wird deshalb zum Ausbürsten von Wachs aus feinen Strukturen verwendet. Wird aber auch gerne als Polierbürste statt der feinen Nylonbürste eingesetzt.

Etwas effektiver als Roßhaar sind Bürsten mit Schweine- oder Wildschweinborsten die im Weltcup oft bevorzugt werden.

 

Stahlbürsten (RMS Level 5)

Die Stahlbürste wird zum Reinigen und Aufarbeiten oxydierter Skibeläge eingesetzt. Damit erzeugt man neue Nanofasern was die Wachshaftung deutlich verbessert.

Nein, Stahlbürsten sind nicht so aggressiv daß man damit den Skibelag beschädigen könnte, selbst wenn man mit hohem Druck arbeitet.

Stahlbürsten fein (RMS Level 6)

Das Non-Plus-Ultra für höchste Ansprüche ist eine extra feine Stahlbürste zum Wachs abziehen und Belag reinigen.

Die sehr feinen Stahlborsten sind sehr effektiv und kommen auch in feinste Strukturen für ein optimales Ausbürstergebnis.  

Ralf´s Service-Tipps: Die häufigsten Fragen zum Thema Belagsbürsten

Bei den Skibelagsbürsten unterscheidet man zwischen Strukturbürsten, Reinigungsbürsten, Wachsbürsten und Polierbürsten. Dabei kann eine Bürste auch mehrere Funktionen erfüllen. Die folgenden Empfehlungen gelten nur für Handbürsten, nicht für Rotorbürsten.

Strukturbürsten nimmt man um oxydierte Skibeläge aufzuarbeiten um die Nanostruktur des Skibelages zu erneuern. Das geht nur mit Stahlbürsten.

Reinigungsbürsten nimmt man zum Entfernen von Schmutz und Wachsresten aus der Belagsstruktur. Hier gilt, je steifer und feiner die Borsten sind, desto gründlicher ist die Reinigung. Hier haben sich Bronzebürsten und Stahlbürsten gut bewährt, optimal sind feine Stahlbürsten.

Wachsbürsten nimmt man zum Ausbürsten von Skiwachsen nach dem Abziehen mit der Plexiklinge. Auch hier gilt, je steifer und feiner die Borsten desto besser das Ergebnis. Ausreichende Reinigungsleistungen erzielt man mit Nylon und Fiber, Bronze ist optimal. Feine Stahlbürsten oder Roßhaar/Wildschwein-Borsten sind ideal für feine Strukturen.

Polierbürsten nimmt man nach dem Ausbürsten mit der Wachsbürste. Diese sind sehr fein und weich und verleihen dem Belag eine besonders glatte Oberfläche. Polierbürsten werden auch zum Einpolieren von Liquidwachsen verwendet. Hier nimmt man feine Nylonbürsten (vegan) oder Roßhaar/Wildschwein (biologisch). 

Jeder Skibelag ist mit einem Strukturschliff versehen, das sind mehr oder weniger feine Rillen im Belag. Diese Rillen haben die Aufgabe ein Luft-Wasser-Gemisch unter dem Ski zu erzeugen auf dem der Ski optimal gleitet.

Das bedeutet, bei nassem Schnee müssen die Rillen das Wasser möglichst schnell ableiten damit sich kein Wasserfilm bildet durch den sich der Ski festsaugt. Wird der Belag heiß gewachst und abgezogen, aber nicht ausgebürstet sind die Strukturrillen zu und können kein Wasser abführen. Und das Wachs nimmt zusätzlich Schmutz auf wie ein Magnet. Im schlechtesten Fall ist dann ein gewachster Ski langsamer als er ungewachst wäre.

Um die Strukturen freizulegen, braucht man die Skibelagsbürsten. Das Ausbürsten ist noch wichtiger wie die Wahl des Wachses. Je mehr Du Dir Mühe gibst desto schneller wird Dein Ski.

Die entscheidenden Kriterien für die Auswahl der Borsten ist die Borsten-Steifigkeit und der Borsten-Durchmesser. Je steifer die Borste desto effektiver ist sie beim Ausbürsten.

Und je feiner desto tiefer kommt sie in die Struktur und holt auch die letzten Wachsreste raus.

Mit einer groben Nylonbürste mit 0.3er Borsten kommt man nicht bis ganz unten in die Struktur die meist nur 0,2mm breit ist. Wachsreste bleiben übrig was die Funktion der Struktur verschlechtert. Das Ergebnis ist nicht optimal, aber meistens besser als das was aus dem Sportgeschäft zurückkommt. Dort wird selten ausgebürstet.

Das ist eine Frage Deiner Ansprüche. Wenn Du ein Ergebnis möchtest das etwas besser ist als das was Du aus dem Service im Sportgeschäft zurückbekommst reicht eine einfache Nylon- (Kunststoff) oder Fiberbürste (Naturprodukt). Damit bekommt man einen Großteil des Wachses raus.

Wer es sehr gut machen möchte nimmt eine Bronzebürste und poliert mit einer Roßhaar- oder Nylon-Polierbürste nach. Perfekt wird es wenn man dazwischen eine feine Stahlbürste nimmt, die kommt bis in die tiefsten Strukturen.

Perfektionisten verwenden vor dem Wachsen noch eine Stahlbürste zum Auffrischen der Nanostruktur für eine bessere Wachsaufnahme. Wer eine spezielle Bürste zum Reinigen des Skibelages verwendet nimmt eine Bronzebürste (nicht die selbe wie zum Wachs ausbürsten) oder eine feine Stahlbürste.

Es gilt der einfache Grundsatz: Je mehr Mühe Du Dir beim Ausbürsten gibst desto schneller wird Dein Ski. 

Bürsten gibt es in einer kleinen rechteckiger Form und einer großen Ovalen. RMS-Skituning bietet  zusätzlich eine exklusive Bürstenserie made in Germany in einer mittleren Größe.

Um einen Skibelag gründlich auszubürsten muß man mit einer kleinen Bürste zwischen 10 und 30 mal bürsten. Bei mehreren Paar Ski eine ganz schöne Arbeit. Mit einer größeren Bürste spart man entsprechend Zeit.

Noch effektiver sind Rotorbürsten, aber hier wird Aufgrund der Hitzentwicklung das Wachs unter Umständen wieder aus der Nanostruktur gelöst. Diese sind eigentlich nur empfehlenswert wenn die Arbeitserleichterung wichtiger ist als das Ergebnis. 

Im Internet gibt es immer wieder mal "Experten" die empfehlen die Skibeläge nicht abzuziehen und auszubürsten sondern das Wachs einfach abzufahren. Wenige Abfahrten würden reichen und das Wachs ist weg.

Das mag funktionieren bei sehr kaltem und aggressivem Schnee. 

Fakt ist, die Belagstruktur hat die Aufgabe bei feucht-nassem Schnee das Wasser abzuleiten und ein Luft-Wasser-Gemisch unter dem Ski zu bilden auf dem der Ski optimal gleitet. Nasser Schnee hat meist eine sehr grobe Körnung welche nicht einmal ansatzweise in der Lage ist das Skiwachs aus der feinen Struktur herauszukratzen.

Das bedeutet die Struktur kann das Wasser nicht ableiten, es bildet sich ein Wasserfilm der den Ski festsaugt. Außerdem hat Skiwachs die Eigenschaft Schmutz anzuziehen und festzuhalten.

In beiden Fällen wird der Ski eher langsamer als mit einem ungewachsten Belag.

Also liebe "Influenzer". Ein echter Spartipp unter Freuden. Wenn ihr Eure Skibeläge mit einem Liquidwachs behandelt wird der Ski schneller als mit Eurer "In-Faulenzer-Wachsmethode" und Ihr spart Euch sogar noch das Einbügeln.

Ihr bekommt dafür zwar keine Likes aber ihr verdummt auch keine Follower. Eine Win-Win-Situation für alle. Ausserdem wird bei dieser Methode unnötig Skiwachs (Erdölprodiukt) in der Natur verteilt, was an sich schon eine saudumme Idee ist.